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1. Risikosportarten:

Untere Extremität:
- (Oberschenkel- und Wadenmuskulatur) Sprung- und Sprintdisziplinen: Tennis, Turnen, Volleyball, Leichtathletik, Fußball
Obere Extremität:
- (Schulter-Arm-Muskulatur) Wurf-, Kraft- und Ballsportarten: Speerwerfen, Gewichtheben, Handball, Turnen

2. Anatomie:

Ein Muskel kann ein oder mehrere Gelenke überspannen und damit die Bewegung dieses Gelenk in verschiedene Richtungen steuern. Er besteht aus Muskelbauch, sehnigem Übergang und Sehne.
Verkürzen (Kontraktion) und Verlängern (Entspannung) des Muskels.

4. Verletzungsmechanismus:

direkte oder indirekte Gewalteinwirkung
- direkte: Schlag auf den Muskel (dadurch Muskelzerrung bis Muskelriss)
- indirekte: Rasche kraftvolle Beschleunigung oder Abbremsen einer (evtl.unkoordinierten) Bewegung
- Kombination direkter und indirekter Mechanismen

Erhöhte Verletzungsgefahr durch:
- schlechter Trainingszustand der Muskulatur / Kälte
- ungenügendes Aufwärmen - schlechte Durchblutung
- Vorschädigung durch alte nicht ausgeheilte Verletzungen
- Ermüdung der Muskulatur
- Kälte

5. Symptome:

- plötzlicher oder selten langsam zunehmender Schmerz bei Belastung
- bei Riss keine Belastung mehr möglich
- Delle (Lücke) oder Bluterguss im Muskel

6. Erstmaßnahmen:

- Ruhigstellung/ Hochlagerung
- Kühlen des betroffen Bereiches (dabei das Eis nicht direkt auf die Haut legen)
- Kompression (Druckverband)

7. Diagnostik:

- Arzt (Dehn - Anspann - und lokaler Druckschmerz)
- bildgebend: Ultraschall
- Blutentnahme (Muskelenzyme)

8. Therapie:

a) Konservative Therapie (meist)
- entlastende Bandage oder Verband
- große Blutergüsse sollten punktiert werden
- abschwellende Medikamente
- Kühlung

b) Operative Therapie
- bei kompletten Rissen oder großen Teilrissen besonders bei Leistungssportlern individuell zu erwägen

9. Physiotherapie / Rehabilitation:

- Elektrotherapie
- gezielter Muskelaufbau
- vorsichtige Dehnung (an der Schmerzgrenze)
- Lymphdrainage
- Massage des Muskels darf keinen Schmerz verursachen, da sonst Muskelverkalkungen auftreten

10. Prävention:

- gezieltes ausreichendes Aufwärmen der Muskulatur
- Trainingszustand der sportartspezifischen Muskulatur verbessern
- bei starker Ermüdung der Muskulatur Training beenden (besonders bei Explosivsportarten)
- Dehnungsfähigkeit der Muskulatur verbessern (nach dem Training)
- Ausgleich von muskulären Dysbalancen
- Optimierung der Koordination von Bewegungsabläufen
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr
- Nach starkem Schwitzen auf Elektrolytzufuhr achten (ggf. Magnesiumeinnahme)

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