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Patellaspitzensyndrom


1. Risikosportarten:

oft bei Sportlern mit Sprungbelastungen und Kraftsportarten (z.B. Weit-Hochsprung, Volleyball, Basketball, Gewichtheben, Ballett, Tennis)

2. Anatomie:

Die Sehne der Kniescheibe (Ligamentum patellae) beginnt an der unteren Spitze der Kniescheibe und läuft von dort aus weiter zum Unterschenkel. Es stellt somit die sehnige Verlängerung der vorderen Oberschenkelmuskulatur dar.

3. Funktion:

Die Patellasehne dient der Kraftübertragung der vorderen Oberschenkelmuskulatur auf den Unterschenkel bei Streckung und Beugung des Knies.

4. Verletzungsmechanismus:

- es kommt zu Entzündungen und Faserrissen der Patellasehne aufgrund von degenerativen Überlastungen im Verlauf langjähriger sportlicher Sprungbelastungen

5. Symptome:

- Schmerz im Bereich der Sehne bei Belastung (zum Beispiel Kniebeugen mit Gewichten) oder bei Sprüngen
- Druckschmerz im Bereich des Sehnenansatzes am unteren Patellarand

6. Erstmaßnahmen:

- Reduktion der sportlichen Belastung (Sprünge)
- in der Akutphase Kühlen des betroffenen Bereiches

7. Diagnostik:

- orthopädische Untersuchung
- Ultraschall

8. Therapie:

a) Konservative Therapie
- Entzündungshemmende Medikamente nehmen
- Injektionen (kein Kortison, weil dadurch die Rissgefahr erhöht wird)
- auf weichem Untergrund trainieren
- ESWT (extrakorporale Stoßwellentherapie)
- Ultraschall

b) Operative Therapie
- Entfernung des entzündeten Sehnenstückes

9. Physiotherapie / Rehabilitation:

- Elektrotherapie
- Querfriktionen
- Kälte-/Wärmeapplikationen je nach Phase
- Dehnung des vorderen Oberschenkels
- Beinachsenstabilisationsübungen
- Muskulatur der Oberschenkelrückseite Auftrainieren
- Tapeverbände bei Belastung
- Trainingstherapie (beugerbetont)

10. Prävention:

- Reduzierung der Belastung auf hartem Untergrund
- Dehnungsübungen verstärken (Oberschenkelvorderseite)
- Wärmeschutz am Knie tragen (Bandage)

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