zurück zu den Kurzbeschreibungen über Verletzungen und Krankheitsbilder

Das Thema "Ernährung" ist ein viel diskutierter "Dauerbrenner" im Breiten- und Leistungssport. Ernährung als Grundlage für die Bereitstellung von Energie im Sport und in der Regeneration ist ein wichtiger Bestandteil der Sportvorbereitung. Nahrungsergänzungsmittel können ein grundsätzlich falsches Ernährungsverhalten nicht ausgleichen, da gerade der ausgewogenen Kombination von Kohlenhydraten, Eiweiß und Fett bei der Ernährung eine besondere Bedeutung zukommt. Oftmals ist in Mitteleuropa und Nordamerika die Nahrung zu fettorientiert, zudem kann eine ballaststoffarme Nahrung ohne ausreichende Anteile an frischen Obst- und Gemüseprodukten vorliegen. Trotzdem muß auf eine ausgewogene Fettzufuhr nicht verzichtet werden, da diese als effektiver Energielieferant eingesetzt werden kann.

 

Fleischkonsum

Grundsätzlich ist der Eiweißbedarf bei Sportlern im Vergleich zu Untrainierten erhöht. So muß zum Erhalt der Muskulatur ein Leistungssportler mindestens 1,2 g Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht aufnehmen, wenn ein intensives Trainingsprogramm durchgeführt wird sogar bis zu 1,8 g Eiweiß pro kg Körpergewicht. Der körperlich Untrainierte kommt mit 0,8 g Eiweiß pro kg täglich aus. Eine sichere Versorgung ist bei ausgewogener Kombination von tierischen und pflanzlichen Eiweißen in der Ernährung sichergestellt. Hochwertig Eiweißzufuhr ist z.B. die Ernährungskombination bei Verzehr von Geflügel, Fleisch, Fisch und Eiern in Kombination mit Getreideprodukten und Kartoffeln. Diese Lebensmittel sind bei entsprechender Qualität durchaus fettarm und garantieren neben der Eiweißversorgung auch ausreichende Bereitstellung von Kohlehydraten. Ein Verzicht auf tierische Eiweiße in Form von Fleisch kann gerade bei Sporttreibenden Defizite in der Versorgung mit Eisen und Zink hervorrufen.

 

Stichwort: "Fettverbrennung"

Der richtige Weg zur Gewichtsabnahme durch "fat burning" (= Fettverbrennung) führt über eine Verbesserung der aeroben Ausdauerleistungsfähigkeit. Dadurch wird sowohl in Ruhe als auch unter Belastung eine verbesserte Aktivierung des Fettstoffwechsels und ein langsamer Abbau der Fettdepots erreicht. Die Energiebereitstellung im Körper des Sportlers folgt ökonomischen Prinzipien. Während in Ruhe der Anteil von Kohlenhydrat- und Fettverbrennung etwa ausgeglichen ist, zeigt sich unter körperlicher Belastung eine Abhängigkeit von der Belastungsintensität in der Rekrutierung von verschiedenen Stoffwechselbereichen zur Energiebereitstellung. Bei hoher Belastung mit großem Energiebedarf pro Zeiteinheit überwiegt die Verstoffwechselung von Kohlehydraten. Deren Vorräte (Glykogenspeicher) im menschlichen Körper sind jedoch begrenzt und relativ schnell ausgeschöpft. Das erklärt auch, warum bei Langzeitbelastungen im Sport Kohlehydrate von den Sportlern zugeführt werden. Dagegen kann bei einem Körperfettgehalt von 10% ein ca. 70kg schwerer Sportler die beachtliche Menge von etwa 65.000kcal als Energiereserve in seinen Fettzellen speichern. Im Gegensatz zu intensiven Belastungen kann bei niedriger Belastungsintensität ein Großteil des Energiebedarfes aus freien Fettsäuren abgedeckt werden, die aus Fettzellen mobilisiert und über das Blutgefäßsystem an die Muskelzellen herangeführt werden. Wenn die Belastung ansteigt, verschiebt sich die Energiebereitstellung zu Gunsten der Kohlehydrate. Bei ca. 65% der maximalen Sauerstoffaufnahme unter Belastung wird etwa die Hälfte des Energiebedarfes aus Kohlehydraten, die andere Hälfte aus Fetten bereitgestellt. Oftmals gehen Freizeitsportler zu intensiv bei der Durchführung von Trainingseinheiten vor, d.h.sie verlassen den optimalen Trainingsbereich für die Bildung aerober Ausdauergrundlagen und die Fettverbrennung und trainieren mit zu hohen Belastungsintensitäten bei zu hohen Herzfrequenzen. Gerade zu Beginn eines sportlichen Trainingsprogrammes sollte daher auf eine angemessene Intensität geachtet werden und die Leistung im aeroben Trainingsbereich stufenweise aufgebaut und verbessert werden, sodaß eine solide konditionelle Grundlage entsteht. Optimale Ernährung im Sport setzt voraus, daß der Athlet sich mit seinen Ernährungsgewohnheiten auseinandersetzt und nach fortlaufender Optimierung strebt. Für den Bereich Leistungssport steht daher am Olympiastützpunkt eine ernährungswissenschaftliche Sprechstunde für die Athletinnen und Athleten zur Verfügung.

 

Seitenanfang